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Samstag, 18. Januar 2020

«Die Entdeckung der Unendlichkeit»


Originaltitel: The Theory of Everything, (2014, 123 Min.) Regie: James Marsh

In diesem Film werden die Lebensgeschichte und die Lebenshaltung des Physikers Stephen Hawking auf eindrückliche Art und Weise dem Zuschauer nahe gebracht. Hawking – gesellig, forschungsfreudig und hochgewitzt – verliebt sich als junger Student in Cambridge in Jane Wilde, eine herzliche, lebensmutige, schöne junge Frau. Sie erwidert seine Begeisterung und die beiden tun sich zusammen. Es spielt ihnen keine Rolle zu diesem Zeitpunkt, wie unterschiedlich sie weltanschaulich sind: Hawking denkt und fühlt naturwissenschaftlich und erforscht die physikalischen Begebenheiten, die die Entstehung des Universums erklären; Jane ist religiös und ist innerlich zutiefst überzeugt, dass Gott alles geschaffen hat.

Kurz nachdem sie sich kennengelernt haben, erhält Stephen eine schockierende Diagnose: Er hat ALS, eine degenerative Erkrankung des motorischen Nervensystems, und eine Lebensdauer von 2 Jahren wird ihm prognostiziert. Die beiden beschliessen, ihr Leben weiterhin gemeinsam weiterzuführen. Ab hier wird in jedem Moment des Filmes und mit der Zeit immer stärker deutlich, wie das unterschiedliche Grundlebensgefühl, das die beiden haben, sie auseinandertreibt, und wie generell ein bestimmtes Lebensgefühl sich auf alles auswirkt, wie ein Mensch sein Leben anpackt.

Stephen Hawking hat eine ausserordentlich lebenstaugliche Haltung von zu Hause mitbekommen: Wie man in einer Szene bei ihm zu Hause sieht, darf bei Hawkings jeder seine Meinung frei einbringen, ohne dass jemand beleidigt würde oder sich durchsetzen und eine „richtige“ Ansicht festlegen müsste. Die Eltern waren auch Forscher, und sie gaben ihren Kindern mit, dass man alles untersuchen und das Leben mit einer Leichtigkeit und Zuversicht angehen kann. So fragt Hawking nach seiner schweren Diagnose den Arzt als Erstes: „Ist das Hirn auch betroffen?“ und denkt schon weiter, anstatt in sich zusammenzustürzen. Auch unter den widrigsten Umständen – sogar als er das Gehen, das Sprechen, alle motorischen Funktionen nach und nach verliert – hat er sein Leben lang einfach immer weitergedacht und nach Lösungen für die auftauchenden Schwierigkeiten gesucht, anstatt darauf mit Schwermut oder Verzweiflung zu reagieren.

Jane nimmt alle Ereignisse viel schwerer und erlebt sie als sehr tragisch, und leidet darunter, dass sie ihrer Empfindung nach ein schweres Leben führt. Sie findet sich viel mehr mit Jonathan, dem Leiter des Kirchenchors, welcher der Familie auch viel Unterstützung gibt, da dieser die religiöse Weltanschauung mit ihr teilt.

Als Stephen klar wird, dass Jane zu sehr unter ihrer Situation leidet und sich in Jonathan verliebt hat, hat er sogar die Grösse und das Mitgefühl, ihr die Trennung zu ermöglichen. Es wird darin und in vielen anderen Punkten deutlich, dass er ein grosses Gemeinschaftsgefühl hat. Das heisst, dass aus der Beziehung und aus allem Menschlichen grosse Freude zieht: Denn nachdem er zwar einen Orden von der Queen erhalten hat, zeigt er auf seine Kinder und sagt zu seiner Ex-Frau: „Schau mal, was wir Schönes zustande gebracht haben.“

Seine Verbundenheit zu anderen Menschen und seine aufs Leben aufbauende Gefühlshaltung kommt auch darin zum Ausdruck, dass er sich nicht als benachteiligt sieht: Von ihm aus gesehen hat jeder Mensch seine Herausforderungen zu bewältigen und das Schöne ist, dass die Menschheit immer weiter kommt darin, diese gemeinsam zu bewältigen. Durch diese Haltung ist es ihm gelungen, 72 Jahre alt zu werden und auch jetzt immer noch munter weiterzuleben und weiterzuforschen.

Ablauf Filmbesprechung

  • 16.00 h Gemeinsames Kochen, für diejenigen, die gerne mitkochen
  • 17.30 h gemeinsames Essen, für diejenigen, die gerne gemeinsam essen
  • 21.15 h Besprechung des Filmes: Die Filme werden vorher von jedem privat angeschaut.

Die Filmbesprechungen finden in Dübendorf, Im Schossacher 17, 3. Stock statt.

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