Originaltitel: Brad`s Status, (2017, 102 Min.)
Im 102-minütigen Film «Im Zweifel glücklich» (Originaltitel «Brad`s Status») werden Selbstzweifel zum Thema gemacht.
Die Hauptperson, der 50-jährige Brad, hat von aussen her gesehen ein schönes Leben: Mit seiner liebenden Ehefrau fühlt er sich wohl; er hat eine gute Beziehung zu seinem erwachsenen Sohn und hat eine erfüllende Arbeit im gemeinnützigen Bereich. Er fängt jedoch an, sich mit Klassenkollegen zu vergleichen, die im Leben in der gesellschaftlichen Anerkennung scheinbar mehr erreicht haben als er selbst. Der eine arbeitet bei der Regierung, der andere hat ein Unternehmen aufgebaut, der dritte ist Regisseur in Hollywood, der vierte verdient viel Geld an der Börse.
Es fällt ihm sehr schwer, seiner Frau abzunehmen, dass man nicht besser lebt, wenn man zu den 1% Reichsten gehört, immer in der Zeitung steht oder nichts mehr arbeiten muss. Brad fühlt sich nämlich überzeugt zurückgesetzt und als Versager, weil er nicht in den scheinbar höheren Kreisen verkehrt und dort nicht eingeladen wird.
Beim Hineinsteigern in eine Unzufriedenheit beschäftigt ihn deshalb die Frage, ob seine Frau nicht zu schnell im Leben zufrieden ist und ihn deshalb zu wenig in einen besser bezahlten und einflussreicheren Job gepusht habt. Er fragt sich auch, ob sein gutes Sexualleben nicht noch besser sein müsste. Seine verzerrte und unbewusste Weltbetrachtung begründet er rational damit, dass er seinem Sohn zu wenig Zukunftsaussichten ermöglicht habe und nach und nach wird er immer sicherer, dass sein Sohn ihn ablehnt und ihn als Versager sieht.
Nach und nach erfährt er, dass das sogenannt privilegierte Leben mit denselben Lebensfragen befasst ist wie bei jedem sonstigen Menschen. Es geht darum, ob man in der Lage ist, Freundschaften aufzubauen und zu erhalten, sich an den Möglichkeiten des Lebens zu erfreuen und fähig ist, im bestehenden Leben einen Sinn zu finden, weil man es mit anderen zusammen ausfüllt. Das ständige Hochschauen auf andere, die es vermeintlich besser haben und die Suche nach seinen eigenen Benachteiligungen und Zurücksetzungen bremst die Lebensfreude und die Möglichkeiten, sein Leben selbst zu steuern und zu gestalten. Ängste und Unsicherheiten kennen wir Menschen unabhängig von Rasse, Klasse oder Schicht, Geschlecht oder Reichtum.
Mit Herz und Humor geht der Film also der Frage nach, was im Leben sinnerfüllend ist. Es bleibt die Frage, welche Faktoren dazu führen, dass man sich sein Leben beglückend einrichten kann.

Ablauf Filmbesprechung
- 16.00 h Gemeinsames Kochen, für diejenigen, die gerne mitkochen
- 17.30 h gemeinsames Essen, für diejenigen, die gerne gemeinsam essen
- 21.15 h Besprechung des Filmes: Die Filme werden vorher von jedem privat angeschaut.
Die Filmbesprechungen finden in Dübendorf, Im Schossacher 17, 3. Stock statt.
Nicht die Erlebnisse diktieren unsere Handlungsweisen, sondern die Schlussfolgerungen, die wir aus diesen Erlebnissen ziehen.