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Samstag, 26. Oktober 2024

«Hidden Figures»


(2016, 127 Min.) Regie: Theodore Melfi. Drehbuch: Theodore Melfi, Allison Schroeder

Der 127-minütige heitere Film «Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen» aus dem Jahr 2016 handelt davon, «was möglich ist, wenn wir unsere Unterschiede beiseiteschieben und als Menschheit gut zusammenarbeiten. Dann gewinnen wir. Die Liebe gewinnt immer.» So beschreibt die Schauspielerin Taraji Henson den Film, der auf dem gleichnamigen Buch Hidden Figures der US-amerikanischen Autorin Margot Lee Shatterly fusst, das ebenfalls 2016 erschien.

In den 50er Jahren waren bei der US Weltraumbehörde viele Frauen, auch dunkelhäutige, als Mathematikerinnen angestellt, die die Vorschläge der Ingenieure berechnen sollten (compute = berechnen). Sie widerlegten damals schon den weit verbreiteten Irrtum, dass die Hirne der Frauen eher für Gefühle und Ganzheitlichkeit und weniger für rationale Leistungen wie Mathematik geeignet seien.

Am Beispiel von drei Frauen - Katherine Johnson, Dorothy Vaughan und Mary Jackson – wird deutlich, dass man über Rasse und Geschlecht hinweg zusammenarbeiten kann wenn der Wunsch, die Selbstsicherheit und die Kooperationsfähigkeit vorhanden ist, eine Aufgabe ausdauernd und gemeinsam anzugehen. Das gelingt, wenn man sich bei neuen Hindernissen immer wieder bestärkt - sei es in der Sache oder im vorurteilsbeladenen Denken und Fühlen über andere Menschen – und dabei auch mit sehr vielen anderen Menschen zusammen einen Wandel bewirken kann, die sich iüberall in den USA für ein gleichwertiges Zusammenleben einsetzten.

Die bekannteste Mathematikerin, Katherine Johnson, wuchs als Jüngste von 4 Kindern mit armen Eltern auf, die grösste Freude daran hatten, zusammenzuarbeiten, füreinander da zu sein, die Welt genau zu verstehen und dabei mutig alle Schwierigkeiten konstruktiv zu lösen. Ihr Vater – ohne formale Bildung - lebte ihr ein Motto vor und bestärkte sie damit: «Du bist genauso gut wie jeder andere in dieser Stadt, aber auch nicht besser als jeder andere.»

Sie war den Menschen und der Welt so zugeneigt, dass sie mit grösster Freude alles lernen wollte. Sie erhielt dadurch überall Unterstützung. Sie lebte mit selbstverständlichem Interesse an anderen Menschen und der Welt, bescheiden und anderen zugeneigt, selbstbewusst beharrlich und überzeugt, dass Hindernisse jeder Art mit anderen zusammen verstehbar und lösbar sind. So berechnete sie den genauen Einflugwinkel in die Atmosphäre, damit Astronauten in ihren Raketen nicht verbrennen. Sie betont, dass sie nie etwas alleine berechnet hat.

Sie sagte später: «Ich hatte in meinem ganzen Leben nie ein Minderwertigkeitsgefühl. Ich hatte keine Zeit dafür. Meine Eltern gaben mir so viel Kraft mit auf den Lebensweg.» Deshalb musste sie auch als schwarze Frau nie mit Weissen oder Männern in Wettbewerb treten oder sie bekämpfen.

Sie betrat zum Beispiel einfach nicht den Aufenthaltsraum oder die WCs für Schwarze, sondern fragte danach, ob es dafür Gesetze gäbe und welche?. Als einzige – schwarze - Frau gewann sie die weissen Männer in der Weltraumbehörde innerhalb von 14 Tagen mit neugierigem Fragenstellen, über Grenzen hinausdenken, gemeinsamen Pausen mit Kartenspiel und selbstverständlicher Gleichwertigkeit. Sie wurde dabei zu einer guten Freundin im Engagement, neue Sphären gemeinsam zu erforschen. Sie unterwarf sich aber nicht, sondern benannte die Probleme des Rassismus und die damalige Ungleichwertigkeit der Geschlechter, wenn es dazu diente, ein Problem zu lösen.

Da sie nicht Karriere machen und sich hervortun, sondern nur ihre Arbeit gut erfüllen wollte, konnte sie sich mutig und entschlossen einer gemeinsam Sache klar denkend widmen. Da sie das Leben so liebte, empfand sie neben ihrer herausfordernden Arbeit keinen Stress, wenn sie sich genauso zugewandt ihren 3 Kindern und ihrem Mann widmete.

Dorothy Vaughan war eine der ersten schwarzen Mathematikerinnen im Weltraumprogramm, die zudem im Lauf der Zeit eine Koordinationsfunktion ausübte, aber wegen ihres Geschlechts und Hautfarbe nicht dafür bezahlt wurde. Sie zerbrach nicht an dieser Ungerechtigkeit, sondern hielt an ihrer Einstellung fest, dass Menschen gleich wertvoll sind. Sie blieb innerlich standhaft, den Menschen zugeneigt und suchte ausdauernd nach Wegen, wie Schwierigkeiten – auch die Irritationen bezüglich Frauen und Rasse - intelligent gelöst werden konnten.

Sie sah klar denkend voraus, dass mit dem ersten IBM-Computer ihre bisherigen handschriftlichen Berechnungen nicht mehr gebraucht werden würden und arbeitete alle Mathematikerinnen im Weltraumprogramm in das neue Wissen ein, so dass diese die Computer bedienen konnten. Die beschriebenen Abläufe sind eingebaut in dem damaligen Wettbewerb der Grossmächte USA und Sowjetunion, wer im Weltraum bestimmen konnte.

May Jackson wurde zur ersten schwarzen Ingenieurin, indem sie ebenfalls verschiedenste Hindernisse mit klarem Denken und richtiger Einschätzung der einzelnen Beteiligten überwand, sei es der eigene - schwarze - Mann, der sie zuerst bremsen wollte, sei es die generelle ungleichwertige Abwertung, die den einzelnen innerhalb eines rassistischen Empfindens und Denkens nicht bewusst war. Sie zeigte, dass es möglich ist, jeden anderen Menschen als Einzelwesen zu erkennen und darin, in welcher Art und Weise jemand über seine vorgefassten Meinungen hinwegkommen könnte. So überzeugte sie den zuständigen Richter mit Einfühlungsvermögen in ihn, dass sie als erste schwarze Frau zum Ingenieurstudium zugelassen wurde.

Ablauf Filmbesprechung

  • 16.00 h Gemeinsames Kochen, für diejenigen, die gerne mitkochen
  • 17.30 h gemeinsames Essen, für diejenigen, die gerne gemeinsam essen
  • 21.15 h Besprechung des Filmes: Die Filme werden vorher von jedem privat angeschaut.

Die Filmbesprechungen finden in Dübendorf, Im Schossacher 17, 3. Stock statt.

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Nicht die Erlebnisse diktieren unsere Handlungsweisen, sondern die Schlussfolgerungen, die wir aus diesen Erlebnissen ziehen.
Alfred Adler

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