Der 118-minütige Film «Ordinary Angels» beruht auf einer wahren Geschichte aus dem Jahr 1994 in Kentucky. Die Coiffeuse Sharon Steves (Hilary Swank) findet in ihrem Leben wenig Sinn, ist durchdrungen vom Gefühl, dass sie nichts wert ist. Sie wurde dabei alkoholabhängig. Sie vernachlässigte in ihrem Zustand ihren inzwischen erwachsenen Sohn.
Sie hat sich ein starkes Mitgefühl erhalten und kann sich mit aller Kraft für andere einsetzen. Sie stösst auf den Dachdecker Ed Schmitt (Alan Ritchson), der seine Frau durch Krebs verloren hat. Er hat für die Behandlung seiner Frau alle seine Ersparnisse aufgebraucht hat, wie es im amerikanischen Gesundheitssystem oft passiert. Aufgrund seines Charakters will er sein Leben alleine bewältigen und für seine zwei Töchter da sein. Doch das Leben stellt sich ihm in die Quere, indem seine 5-jährige Tochter Michelle eine Lebertransplantation braucht, die er nicht finanzieren kann.
Sharon findet in ihrem Leben einen übergeordneten Sinn, indem sie dieser Familie hilft und gewinnt nach und nach Ed Schmitt dafür, dass er - für seine Tochter – ein grösseres Vertrauen in andere Menschen entwickelt und sich helfen lässt. Der Kontakt zu Michelles Schicksal motiviert Sharon, die Beziehung zu ihrem entfremdeten Sohn Derek zu überdenken und sich ihm anzunähern.
Ihr Fähigkeit, die Sozialnatur des Menschen hervorzubringen und andere dafür zu begeistern, gemeinsam der Familie zu helfen, führt ihr selbst vor Augen, dass sie eine Bedeutung erlebt, die ihre Kindheitserlebnisse, unbedeutend zu sein, in Frage stellt. So bringt sie mit ihrem ausdauernden und unerschütterlichen Engagement Unmögliches fertig, kann widrigste Situationen mit Hilfe von vielen Menschen lösen, wodurch die kleine Michelle die ersehnte Lebertransplantation erhält.
Darin zeigt sich, dass Hilfe für andere nicht altruistisch ist, sondern gleichzeitig dem eigenen Wohlbefinden dient, denn das Leben entzündet sich in der echten Begegnung mit anderen, in der alle Beteiligten innerlich bereichert weiterleben können. So stellen sich Fragen des wahren Egoismus: Wie kann ich einen Unterschied im Leben eines Menschen machen? Wie kann ich ein gewöhnlicher Engel sein?
Der Film zeigt, dass Menschen gerne bereit sind zu helfen, wenn sie gefragt werden. Er wirkt wie ein Ansturm der Hoffnung, ein soziales Gemeinwesen zu gestalten - anstatt Aggressivität und Krieg zu züchten.
Der Film zeigt auch das Gesicht der produzierenden Bevölkerung, der gewöhnlichen Arbeiter, bei denen das Geld nur gerade so reicht, deren Autos über 20 Jahre alt sind und wo ein schwerer Krankheitsfall wegen fehlender Krankenversicherung schnell zum Ruin führen kann, wofür sich viele elitären Akademiker nicht interessieren können.

Ablauf Filmbesprechung
- 16.00 h Gemeinsames Kochen, für diejenigen, die gerne mitkochen
- 17.30 h gemeinsames Essen, für diejenigen, die gerne gemeinsam essen
- 21.15 h Besprechung des Filmes: Die Filme werden vorher von jedem privat angeschaut.
Die Filmbesprechungen finden in Dübendorf, Im Schossacher 17, 3. Stock statt.
Es ist leichter, für seine Prinzipien zu sterben, als für sie zu leben.