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Samstag, 7. September 2024

Wie entsteht ein gutes Klima in Teams, Klassen und Gruppen? Vertrauen – Wertschätzung – Zugehörigkeit


Für Lehrpersonen, Jugendliche, Eltern, Teamleiter, FaBes, FaGes und sozial Interessierte
(4 Module, 9 Uhr 30 bis 18 Uhr 30, CHF 80.00)

Wir Menschen in unseren Hoch-Kulturen sind nicht gut genug darauf vorbereitet, mit anderen ausdauernd und konstruktiv zusammenzuarbeiten. Die Erlebnisse in den ersten Lebensjahren führen - trotz grossen Anstrengungen - noch nicht genug zu einer freien und gefühlsverbundenen Lebenshaltung. In Klassen, Teams und anderen Gruppen (auch Familien) bauen wir – meist unbewusst - noch viele Empfindlichkeiten, Ärger, Kritik, Rückzug, Ängste, Eifersuchts- und Ablehnungsgefühle, Zurückhaltung, Bezwingen-Wollen, Kleinheitsgefühle und irritierte Geltungsbestrebungen auf.

Solche Irrtümer im Fühlen, Denken und Handeln halten uns - ganz überzeugt von der eigenen Mutlosigkeit – auf Distanz zu anderen. Die Unwissenheit darüber, wie man sich gut verständigen kann, verleiten uns dazu, anderen gedanklich oder verbal Vorwürfe zu machen anstatt einen Weg zu suchen, wie man die Kooperation beglückend gestalten kann.

Wie kann also eine Lehrperson eine Klassengemeinschaft anregen, in der man sich aufeinander bezieht und füreinander da ist, Interesse für die Welt und die Menschen entwickelt, weil sich daran das Leben entzündet? Wie entsteht ein Vertrauen in einem Team, dass Fehler für alle interessant werden, die Anliegen von jedem wahrgenommen und gemeinsam von der Sache her eingeordnet werden? Wie kommt es dazu, dass sich alle in einer Arbeits- oder Projektgruppe zugehörig fühlen können, so dass sich alle mit ihren Kräften einer Sache widmen - und nicht glauben, um ihre Bedeutung kämpfen zu müssen? Wie gelingt es, dass sich alle Beteiligten einer Klasse, eines Lehrer-Kollegiums, einer Arbeitsgruppe oder eines Teams im Gesundheits- oder Sozialbereich gegenseitig wertschätzen und sich für den anderen interessieren können, auch wenn sie ganz verschieden an das Leben oder eine Aufgabe herangehen? Welche Faktoren sind wichtig, dass trotz der mangelnden Voraussetzungen eine gute Zusammenarbeit möglich wird und die besten Kräfte und Eigenschaften bei allen angeregt werden?

Wovon gehen wir aus, um an diese Fragen heranzugehen?

  1. Der Mensch ist darauf angelegt, zusammenzuarbeiten. Der Mensch gilt als soziales Wesen.
  2. Das liegt daran, dass der Mensch eine besonders lange Zeit des Lebens fürs Aufwachsen hat. Seine Persönlichkeitswerdung geschieht also immer im sozialen Austausch und nicht i einer Selbstentfaltung, bei der die anderen stören.
  3. Der Mensch bringt mit auf die Welt, dass er sich mit anderen verbinden kann und sich auf die Welt und die Menschen einstellen kann, die er auf der Welt vorfindet. Der Biologe Adolf Portmann spricht von einer Frühgeburt.
  4. Der Mensch hat die Möglichkeit, sich in verschiedensten Umwelten einzustellen, wie man sich darin zurechtfindet und entwickelt eine indivduelle Art, das Leben zu bewältigen.
  5. Die besteht darin, dass zunächst die vorgefundene Welt individuell wahrgenommen wird. Dies ist ein kreativer Prozess, der auch davon abhängt, was man vorfindet als mögliche Art, das Leben zu bewältigen, als innerhalb einer Familie, einer Kultur.
  6. In einem weiteren kreativen Prozess entwickelt ein Kind eine immer sicherere Art, das Leben zu bewältigen.  Es ergibt sich zusammenfassen ein Weltbild, das sich im Fühlen, Denken und Handeln niederschlägt.
  7. Diese Art der Lebensbewältigung folgt einer Logik, den wi als Lebensstil fassen können und den wir erkennen können. Sie sollte auf das Umfeld abgestimmt sein, so dass das Leben leichter geht.
  8. Diese Logik ist unbewusst und verhilft dem Menschen dazu, spontan handeln zu können, ohne nachdenken zu müssen.
  9. Man kann diese Lebenslogik oder Lebensstil auch mit der Vorstellung von Lebenszielen oder Glaubenssätzen oder Lebensschema erfassen, indem man am Denken, Handeln und Fühlen erkennt, wozu ein Mensch sich im Leben auf eine bestimmt Art einbringt
  10. Durch Irrtümer in der Erziehung oder im Aufwachsen, sowohl wie die Erzieher und as ganze Umfeld mit einem Kind umgeht also auch durch die verfehlte Interpretation des Kindes entstehen Irrtümer im Fühlen, Denken und Handeln, die das Leben erschweren und die man als Lebensstil. Man kann auch sagen, der Mensch hat eine Meinung über das Leben, die sich im Denken, Fühlen und Handeln zeigt
  11. Ein Mensch glaubt also, dass er sich richtig verhält, denkt und fühlt. Man muss nicht darüber nachdenken. Man glaubt daran, hat eine Meinung über das Leben, die sich im Denken Fülen und Handeln zeigt.
  12. Gefühle und Denken dienen dem Menschen dazu, sich auf auf seiner Lebenslinie oder dem Lebensstil zu halten. Sie sind also nicht heilig oder geeignet, um zu wissen, was im Leben richtig ist.
  13. Da der Mensch ein lernendes Wesen ist, der keinen Instinkten folgen kann, zeigt sich auch im Lernen in der Schule , in einem Team, in einer Arbeits- oder Projektgruppe, wie der Mensch generell zum Leben steht. Man kann also bei schulischem Lernen die innere Stellungnahme des Menschen
  14. In einem Team, einer Klasse, einer Arbeitsgruppe zeigt sich auch in der Stellungnahme zu den anderen Menschen das Welt- und Menschenbild jedes einzelnen, auch des Teamleiters des Lernbegleiers, der FaBe, des Sozialpädagogen oder Erziehers.
  15. Befassen wir uns mit Teams Klassen und Arbeitsgruppen, befassen wir uns immer mit der Stellungnahme, mit der Eigenlogik der Beteiligten, wie sie sich zum Leben und zu den Menschen stellen.
  16. Es ist also immer ein Forschungsarbeit, die dazu führt, dass man sich in andere eindenken und einfühlen kann.
  17. Trifft ein Mensche auf eine neue Lebenssituation ist das eine Prüfung an die innere Ausstattung und inwiefern diese für die Realität passend ist, so dass man eine Lebenssitution leicht oder schwerer bewältigen kann.
  18. Man erkennt darin auch die die Irrtümer oder Irritationen eines Menschen, die sich darin zeigen, dass seine Wahrnehmung und die Bewältigunsmechanismen mehr oder weniger zur Lebensrealität passen. 
  19. Jedes maladaptive Verhalten ist also erklärbar aus der Lebenslinie eines Menschen.
  20. Psychiatrische Diagnosen wie Autismus, Autismusspektrumsstörungen, ADHS, Dislexie, Diskalkulie usw. sind also in dieser Betrachtungsweise Zusammenfassungen von Verhaltensweises und Gefühlslagen, die Symptome der Privatlogik oder des Lebensstils sind.
  21. Wir können also Arbeitsgruppen, Klassen, Teams als Möglichkeit nehmen, die Meinung über das Leben und die Stellungnahme zum Menschen und zur Welt zu erkennen und gemeinsam zu verbessern.

Fragen

  1. Wie kann also eine Lehrperson eine Klassengemeinschaft anregen, in der man sich aufeinander bezieht und füreinander da ist, Interesse für die Welt und die Menschen entwickelt, weil sich daran das Leben entzündet?
  2. Wie entsteht ein Vertrauen in einem Team, dass Fehler für alle interessant werden, die Anliegen von jedem wahrgenommen und gemeinsam von der Sache her eingeordnet werden? 
  3. Wie kommt es dazu, dass sich alle in einer Arbeits- oder Projektgruppe zugehörig fühlen können, so dass sich alle mit ihren Kräften einer Sache widmen - und nicht glauben, um ihre Bedeutung kämpfen zu müssen?
  4. Wie gelingt es, dass sich alle Beteiligten einer Klasse, eines Lehrer-Kollegiums, einer Arbeitsgruppe oder eines Teams im Gesundheits- oder Sozialbereich gegenseitig wertschätzen und sich für den anderen interessieren können, auch wenn sie ganz verschieden an das Leben oder eine Aufgabe herangehen?
  5. Welche Faktoren sind wichtig, dass trotz der mangelnden Voraussetzungen eine gute Zusammenarbeit möglich wird und die besten Kräfte und Eigenschaften bei allen angeregt werden?
Alle menschlichen Verfehlungen sind das Ergebnis eines Mangels an Liebe.
Alfred Adler

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